Sie verehren irgendwelche Bäume und Flüsse, Hügel und Klüfte und für diese schneiden sie, als wären es heilige Handlungen, Pferden und Rindern und Mengen anderer Tiere die Köpfe ab und verehren sie wie Götter.

(Agathias über die Alamannen)

(Agathias war ein oströmischer Historiker und Dichter; geb. 536 in Myrina in Kleinasien; gest. um 582 in Konstantinopel) Nachgestellte Szene - Es kamen bei der Aufnahme keine Tiere und Pflanzen zu Schaden!!


Brauchtum

Brauchtum ist grundlegend alles, was sich eine Gruppe zur Gewohnheit werden lässt. „So ist es bei uns Brauch!“, heißt es dann. Im Brauch zeigt sich aber auch die Mentalität und der Charakter einer bestimmten Gruppe. Ebenso schweißen die gemeinsamen Bande stets aufs Neue zusammen. Für unsere Vorfahren war das Brauchtum aber vor allem Realität – keine Gewohnheit sondern ein magischer Austausch mit der Welt. In jedem Tanz und jedem Ritus musste die Welt neu geordnet werden. Das Zeremoniell war stets ein neues, obgleich Generationen lang wiederholt. Sprangen die Maskentänzer zum Beispiel nicht hoch genug, wie dies heute noch von den Perchten in Tirol behauptet wird, war das Wachstum der Region in diesem Jahr gefährdet.

 

Frühmittelalter erleben und erforschen

Bräuche und spirituelles Denken können nicht getrennt werden. Um das vorchristliche, frühmittelalterliche Leben und seinen Ausdruck in Symbolen, Trachten, Zierformen und Handlungsweisen besser verstehen zu können, ist es wichtig, das damalige Denken der Menschen soweit als möglich mit einzubeziehen und wieder zu verlebendigen.

 

Unser Verein versucht daher auf Grundlage moderner Forschung, auch Ansätze altkultureller Bräuche und Sitten zu entwerfen, welche wiederum zur Diskussion und zu weiteren Forschungen anregen sollen. Dazu gehört vor allem die Erforschung und Darstellung von Mythen, Tänzen, Brauchtum im Jahreskreis, gesellschaftliche Riten und Gebräuche, sowie das Vorhandensein und die Funktion bestimmter Gruppen, wie die Ältesten,  Seherinnen,  Heilerinnen, Schamanen, oder die Goden.